Kinderdiabetologie

Ernährungsempfehlungen im Kleinkindalter

Eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung und reichlich Bewegung sind wichtig für die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden Ihres Kindes. Da Kinder vor allem durch Beobachtung und Nachahmung von Eltern und anderen Bezugspersonen lernen, ist es wichtig, ein gutes Vorbild zu sein.

Gemeinsame Mahlzeiten

  • Kleinkinder sollten ihre Mahlzeiten in einem regelmäßigen Rhythmus bekommen  (z.B. 3 Hauptmahlzeiten und 2 kleinere Zwischenmahlzeiten).
  • In den Essenspausen zwischen den Mahlzeiten sollten weder Snacks, zuckerhaltige    Getränke noch Milch angeboten werden, Wasser kann und sollte das Kind zu  jeder Zeit zu sich nehmen können.
  • Mahlzeiten in Gemeinschaft und mit genügend Zeit und Ruhe (ohne Ablenkung  z.B. durch laufendes Fernsehgerät) sind wünschenswert, eine gemeinsame  Mahlzeit mit der gesamten Familie sollte angestrebt werden.
  • Eltern sollen Ihrem Kind ermöglichen, selbstständig zu essen sowie aktiv an den  Mahlzeiten teilzunehmen, und es darin unterstützen.

Regeln für entspanntes Essen, damit sich Groß und Klein am Tisch wohlfühlen

  • feste Essenszeiten, möglichst eine Mahlzeit mit der ganzen Familie
  • ein Ritual zu Anfang, z.B. guten Appetit wünschen
  • den Tisch zusammen decken
  • ohne Ablenkung schmeckt´s am besten: Bildschirme und Handy aus!

Abenteuer Essen lernen

  • Sie als Eltern sind für ein ausgewogenes Nahrungsangebot zuständig, das Kind entscheidet selbst, wie viel es davon isst. Hunger- und Sättigungssignale müssen respektiert werden.
  • Bieten Sie zunächst eine kleine Portion an, Ihr Kind kann sich ggf. nachnehmen, bis es satt ist.
  • Ermöglichen Sie Ihrem Kind, sich auf das Essen zu konzentrieren. Vermeiden Sie Ablenkungen und animieren Sie ihr Kind nicht mit Tricks, Versprechen oder Spielen zum Essen.
  • Essen sollte nicht zur Belohnung oder zur Bestrafung eingesetzt werden.
  • Essen ist keine Leistung. Loben Sie Ihr Kind nicht übermäßig für das, was und wieviel es isst.
  • Wenn Ihr Kind die Mahlzeit frühzeitig beendet oder nicht essen möchte, genügen 1-2 Versuche, es zum Essen zu ermutigen, bieten Sie keine Extraspeisen als Ersatz an.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht, aufzuessen, Reste auf dem Teller sind erlaubt.

Erweiterung der Lebensmittelvielfalt

  • Ermutigen Sie Ihr Kind, neue Lebensmittel und Speisen zu probieren und zu entdecken, wie sie aussehen, riechen, sich anfühlen und schmecken.
  • Bieten Sie neue Speisen mehrfach und ohne Zwang an und akzeptieren Sie die (zeitweise) Ablehnung Ihres Kindes. Bleiben Sie geduldig, wenn Ihr Kind erst nur wenig mag. Es braucht Zeit, sich an einen neuen Geschmack zu gewöhnen.
  • Bieten Sie Lebensmittel auch einzeln an, damit Kinder deren Eigengeschmack erfahren können.
  • Wecken Sie die Neugier Ihres Kindes, indem Sie Speisen appetitlich und kindgerecht anrichten.

Brauchen Kinder „Kinderlebensmittel“?

Kinder brauchen keine speziellen Lebensmittel, um sich gesund zu ernähren. Im Gegenteil: Viele der angebotenen Speziallebensmittel erschweren sogar eine gesunde Ernährung. Sie enthalten zu viele Kalorien, zu viel Zucker, zu viel und ungünstiges Fett sowie unnötige bzw. bedenkliche Zusatzstoffe und Vitamin- und Mineralstoffanreicherungen, aber zu wenig wertvolle Bestandteile wie Ballaststoffe oder ungesättigte Fettsäuren. Sie eignen sich nicht als „gesunde Zwischenmahlzeit“. Gerade die am stärksten beworbenen Kinderlebensmittel wie Süßigkeiten, Chips und Limonaden enthalten außer viel Energie praktisch keine wertgebenden Inhaltsstoffe und können deshalb – im Übermaß konsumiert – zu Übergewicht oder Fehlernährung führen.

Lecker und gesund auswählen - so geht´s:

Eine ausgewogene und abwechselungsreiche Familiennahrung enthält:

  • reichlich Getränke: Am besten Wasser oder andere ungesüßte/zuckerfreie Getränke wie Kräuter- und Früchtetees (zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch); Eistee, Limonade und Säfte enthalten viel Zucker, verzichten Sie darauf!
  • reichlich pflanzliche Lebensmittel: Frisches Gemüse, Salat oder Obst passt zu jeder Mahlzeit, am besten in mundgerechten Stücken (alles, was sich gut greifen lässt, kommt bei Kindern besonders gut an!), Getreideprodukte (bevorzugt Vollkornprodukte) und Kartoffeln (wenig frittierte Kartoffelprodukte)
  • mäßig tierische Lebensmittel: Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse, Fleisch, Fisch, Eier
  • sparsam Zucker und Süßigkeiten sowie Snackprodukte
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